Der Woodwave war nach dem Puma der erste Cruiser, dessen Rahmen wir aus anständigen Materialien herstellen wollten. Aus diesem Grund wurde beim Design mehr Wert auf Optik gelegt, anstatt nur auf Stabilität zu achten. Die Idee für den Woodwave kam aus den ganzen anderen schön geschwungenen Cruiserrahmen, die man sonst so sieht. Runde Formen, alles schön harmonisch und an die Natur angelehnt. Wie sagt man so schön: Die Natur erschafft keine geraden Linien.
Erstmalig kamen Überlegungen bezüglich des Tretlagers auf, nicht auf normale Euro-BB Patronenlager zu setzen, sondern auf BMX-Lager. Grund hierfür war primär die Flexibilität in der Breite. Denn die Patronenlager benötigen ein exaktes Maß. Das kann man zwar bei der Herstellung des Rahmens garantieren, jedoch nicht im Laufe der Lebenszeit, in der das Holz nun mal arbeitet.
Ebenfalls war hier das erste mal ein eigens hergestellter Sitz geplant.
Die Entstehung
Der Rahmen besteht primär aus zwei großen Seitenteilen, welche aus einer großen Platte herausgesägt wurden. Das „Oberrohr“, welches bis zum Ausfallende am Hinterrad ragt, besteht aus vier Schichten, welche wir in Form gepresst haben. Mit demselben Verfahren wurde dann das untere Stück gebaut. Vollholz wurde nur im Bereich des Steuerkopfs sowie des Tretlagers verwendet, da dort die Lagerschalen eingepresst werden mussten.
Das Muster ist ein zum Ende hin aufgebrachtes Furnier. Der Rahmen ist im Inneren hohl, um Verkabelungen geschickt zu verstecken. Griffe aus Vollholz, großzügige Vier-Finger-Bremshebel, eine Supernova-Lichtanlage, Weiße Kurbeln und eine schicke Halflink-Kette runden das Bild ab.
Bei diesem Cruiser wollten wir zeigen, wie schön ein Bike werden kann, wenn die Bauteile nicht nur sicher sondern auch noch schick sind. Eines der ersten Bauteile, welche besorgt wurden, waren die Felgenringe. Die bekam man jedoch nicht einzeln, sondern nur als komplett eingespeichtes Laufrad. Original werden diese nämlich beim Electra „Straight 8“ verbaut und kommen mit einer Shimano 3-Gang Nabe daher.
Nach einigen Wochen Wartezeit kamen dann die beiden Laufräder an, welche umgehend komplett ausgespeicht wurden. Denn wir wollten im Hinterrad eine weiße Shimano 8-Gang Nexus mit Rollenbremse und im Vorderrad einen Nabendynamo in Weiß haben. Die Nabenschaltung war problemlos in Weiß zu bekommen – den Nabendynamo mussten wir selbst lackieren.
Die Testphase
Die erste Testfahrt war keine 50 Meter lang, da fingen einige Schichten des Vollholzstücks am Steuerkopf an, sich zu verschieben. Da waren die Kräfte, die aufgrund der langen Gabel auftreten, wohl doch etwas zu heftig – insbesondere wenn man ein Schlagloch o.ä. trifft.
Daher kamen recht schnell einige Verstärkungen aus Metall rund um die obere und untere Sektion, um die Lagerschalen des Steuersatzes in Position zu halten. Abgesehen davon fuhr sich der Woodwave einfach pompös. Selten – nein, noch nie hatten wir ein vergleichbares Gefühl bei einem anderen Beachcruiser erlebt.
Man setzte sich drauf und bekam umgehend ein riesiges Grinsen im Gesicht, welches nur durch die Ohren begrenzt wurde. Gleiches galt auch für alle Zuschauer, an denen man vorbeifuhr. Sowas hatte man zuvor ja noch nie gesehen.
Nach und nach wurden die Touren länger, bis dann irgendwann einer der größten Cruises, nämlich der Crähenfeld-Cruise in Krefeld bewiesen hatte, dass selbst Tagestouren von knapp 100km kein Problem sind.
Man ermüdete kaum mehr als auf einem normalen Bike, und dank der Eigenfederung des Rahmens sowie der Ballonreifen hatte man weder im Rücken, noch im Nacken irgendwelche Beschwerden. Das Bike hielt fortan jedweder Witterung stand und legte so über die Jahre hinweg gute 10.000km zurück.
Zurück
Weiter
Abschließende Worte & Updates
Mit dem Woodwave war der zweite Grundstein gelegt worden. Wir konnten also nicht nur stabil und sicher, sondern gleichzeitig auch stylisch und abgefahren zugleich. Nach guten vier Jahren Dienstzeit wurde dem Woodwave noch nachträglich probeweise ein Elektro-Hilfsmotor im Vorderrad eingebaut, um zu testen, wie der Rahmen die zusätzlichen Kräfte verkraftet.
Bis zum heutigen Tag läuft das Bike auch mit Frontmotor ohne Beschwerden und rangiert unter den Top 3 Bikes, welche für die Serienfertigung in Betracht kommen würden.